Die Hindernisse häufen sich und Scavenger Hunt Europe verschiebt sich immer mehr
Erstes Hindernis: Zahnarzttermine
Vor 2 Jahren wurden mir 5 Zähne gezogen und die Lücken sollten wieder gefüllt werden. Ich habe den Zahnarzttermin lange hinausgeschoben und als ich mich endlich dazu entschloss, kam ich in die Warteschlange. Man bemühte sich, aber der letzte Behandlungstermin war Ende August. Den geplanten Start im Mai konnte ich also vergessen. Ich wollte nach Schottland, Orkney und Shetland Inseln. Nun wird es halt erst einmal Italien und Malta. Aber auch das stand noch lange Zeit in den Sternen, denn das nächste Hindernis war Geldmangel.
Zweite Hinderniss: Geldmangel
Ich leide schon seit Geburt an chronischem Geldmangel, dabei ist es unabhängig wieviel ich verdiene und ich habe gut verdient. Ich hatte mir alles so schön gedacht und hätte 50.000€ gebraucht. Für mich war klar, dass ich den Kredit ohne Schwierigkeiten bekäme, für die anderen war klar, dass dies nicht der Fall sei. Beinahe wäre es auch so gekommen, wie es die Schwarzseher prophezeit hatten, denn ich falle nicht in das Raster eines Kreditwürdigen. Ich bin weder Arbeitnehmer noch Renter, ich bin einfach nur so etwas ähnliches wie ein Privatier. Da konnten mir die Online Angebote noch so schmeicheln mit günstigen Krediten, sobald ich die notwendigen Formulare ausfüllte, blieb ich stecken.
KI und andere Automatismen sind für die gesichtslose Masse. Für Individualitsten dagegen, für anders Denkende gibt es keinen Platz mehr. Meine Hausbank hat es mir schließlich ermöglicht, meine Pläne umzusetzen. Persönliche Gespräche, Kennen und Kennenlernen haben mir den Weg geebnet. Dafür danke ich der Sparkasse Aschaffenburg/Miltenberg.
Drittes Hinderniss: Wohnmobil
Meine Reise wollte ich unbedingt antreten, egal wie. Wenn ich den Kredit nicht bekommen hätte, wäre ich mit meinem Smart gefahren.
Aber ehrlich, könnt Ihr Euch vorstellen im Smart zu wohnen, zu arbeiten und zu schlafen? Ich glaube, dass ich dieses Vorhaben spätestens in 3 – 6 Wochen aufgegeben hätte.
Nun hatte ich zwar das Geld, stand aber vor dem Problem, woher ich so schnell ein adäquates Wohnmobil zu einem annehmbaren Preis herbekommen sollte. Ein annehmbarer Preis bedeutete: nicht mehr als 9.000 € oder besser 6.000 €. In Hainburg, 40 Mintuen Autofahrt von mir, gab es einen Händler, der im großen Stil mit Postautos handelte. Er wollte für den Iveco Daily 11.500 € und gleichzeitig bot er das selbe Auto in den Kleinanzeigen für 9.500 € an. Das war einfach zuviel, sowohl an Geld als auch an Unverschämtheit.
Eine Odysee zu meinem Iveco
Ich fand einen weiteren Händler Gachenbach in der Nähe von Ingolstadt. Es waren über 3 Stunden Bahnfahrt bis dorthin mit zweimal Umsteigen. Deswegen wollte auf Nummer sicher gehen, dass ich dort fündig werde. Ich wollte nämlich auf Rat meines Schwagers einen kurzen Iveco Daily und die sind selten. Also rief an und man teilte mir mit, dass ich ca. 15 Dailys zur Auswahl hätte. Ich war zufrieden, rief wegen Kurzzeitkennzeichen die Kraftfahrzeugzulassung an und konnte kurzfristig mit viel Jammern und Schmeichelei einen Termin bekommen, der es mir erlaubte, meinen zukünftigen Iveco am gleichen Tag mit nachhause zu nehmen. Ich fuhr also am nächsten Tag mit dem Zug. Da ich am Ende auf den öffentlichen Bus hätte eine Stunde warten müssen, lief ich die letzten 8 Kilometer und benutzte sie als Ersatz für die zu kurz gekommene Gassi-Runde am Morgen. Ich kam spät an und hatte nur noch 80 Minuten Zeit bis zum Termin für die Zulassungsstelle.
Dann lief alles aus dem Ruder. Es waren so viele Kunden vor Ort, dass ich erst nach einer Stunde an die Reihe kam. Ich schaut mich als im Hof nach einem kurzen Iveco Daily um und fand nur einen einzigen, der bereits verkauft war. Einen Mitarbeiter, den ich nach den kurzen Dailys fragte, wußte noch nicht einmal, dass es überhaupt Unterschiede gab. Dann fragte ich die Dame an der Rezeption, die mich mit dem Vorhandensein der 15 kurzen Dailys beruhigt hatte. Nun stellte sich heraus, dass sie nur angenommen hatte, dass bei den vielen Iveco Dailys auch kurze dabei sein mussten. Auch der Chef schaute verwundert auf seine Liste und konnte keinen kurzen Daily finden. Ich war angepisst. Ich wollte aber nicht unverrichteter Dinge nach Hause und kaufte schließlich einen langen Iveco Daily für 7.700 €. Nun blieb nur noch die Zulassungsstelle als letztes Hindernis übrig.
Diese schloss in einer halben Stunde, wobei mein angemeldeter Termin schon seit 2 1/2 Stunden abgelaufen war. Nach Vertragsabschluss hetzte ich los und erreichte die Zulassungsstelle kurz vor Torschluss, ich jammerte und wies mich als derjenige aus, der aus der weiten Ferne kam und unbedingt heute noch heim wollte und siehe, sie drückten ein Auige zu und händigten mir schließlich die Kurzzeitschilder aus. Endlich hatte ich meinen geliebten Iveco Daily.